Der erste Tag des diesjährigen MATHEMA Campus hat mir großen Spaß gemacht. Hier ein kurzer Bericht über die von mir besuchten Vorträge. Den Einstieg machte wie üblich, Michael Wiedeking mit frei vorgetragenen Analysen, Berichten und Betrachtungen rund um die Entwicklung aktueller Programmiersprachen.

Mein Favorit in diesem Jahr war gleich der erste Vortrag: Remote Control. Hier stellte Marco Knüttel die OpenSource Elektronik Plattform Arduino im Zusammenspiel mit Android vor. Absolut faszinierend, was man hier für wenig Geld so alles basteln kann. Vorgestellt wurde die Fernsteuerung eines Ferienhauses (Kameras, Heizungssteuerung, Sensoren) und ähnliches im Wohnmobil. Ich hoffe, dass ich bald Zeit finde, mich hier etwas rein zu vertiefen 🙂

Unter dem Titel Scriptease.js bot Golo Roden ein unterhaltsames Live-Coding in Sachen Javascript. Gerade für jemanden wie mich, der zwar oft mit JS arbeitet, dort aber kein echter Experte ist, waren sehr viele nützliche Tipps und Hinweise dabei. Vor allem Dinge, die einem eine zeitraubende Fehlersuche bescheren können, z.B. etwas wie: null + „ify“   // => „nullify“ ! Sein Fazit: „Nie vergessen, dass Javascript keine C-basierte Sprache ist, so sehr sie danach auch aussieht, sondern ihre Wurzeln bei LISP/Scheme hat!

Werner Eberling brachte eine praxisnahe Einführung in PhoneGap und jQuery Mobile – eine Kombination, die auch mein Topfavorit für eine schnelle Möglichkeit ist, native Apps auf allen gängigen mobilen Plattformen zu generieren.

Arduino Schlachtfeld

Sehr interessant, wenngleich aktuell noch nicht praxistauglich, war der Vortrag zu Web Intents von Willie Chieukam. Web Intents hat die Verknüpfung von Webseiten bzw. webbasierten Anwendungen mit nützlichen Diensten zum Ziel. Beispiel: Eine Webseite möchte die Möglichkeit bieten ein hochgeladenes Bild zuzuschneiden. Statt nun selbst ein Javascript-Monstrum zu implementieren, gibt man auf der Seite einfach an, dass man einen Service zum Zuschneiden benötigt. Der User kann dann aus einer Auswahl von Diensten wählen und dort sein Bild zuschneiden, welches bearbeitet zur Webseite zurück kommt. Die Auswahl kann im Browser für spätere Aufrufe gespeichert werden.

Nach einem guten Abendessen gab es eine Publikumsdiskussion mit dem Thema, ob die Objektorientierung sich überlebt hat. Ein echtes Fazit kam nicht zustande, aber die bekannten Probleme (Mehrfachvererbung, Vererbungshierarchien, Mapping Objekt zu relationaler DB, …) wurden heiß diskutiert.

Einen lustigen Abschluß bildete der späte Abend: unter dem Titel „Desaströs“ wurden Filmausschnitte gezeigt, bei denen so einiges schief geht – untermalt von entsprechend amüsanten Kommentaren seitens Michael Wiedeking.

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